Es gibt Momente in meinem Leben, da weiß ich nicht weiter, fühle mich hilflos und allein. Situationen, die sich festgefahren anfühlen, innere Konflikte, Entscheidungen, die mir schwerfallen – oder Gefühle, die so komplex sind, dass ich sie kaum greifen kann. Seit vielen Jahren habe ich eine persönliche Praxis, die mir genau in solchen Momenten Kraft gibt: Ich bete. Und ich rede mit mir selbst. Laut. Ganz bewusst.

Vielleicht klingt das für manche ungewohnt, für mich ist es ein Anker geworden.

Beten – eine Verbindung nach innen (und oben)

Beten bedeutet für mich nicht, perfekt zu formulieren oder große Worte zu finden. Es ist ein Gespräch – ehrlich, roh, manchmal durcheinander. Ich bete zu Gott, zu etwas Höherem, zu einer Kraft, die größer ist als ich. Manchmal danke ich einfach nur. Manchmal bitte ich. Manchmal klage ich und trage vor und immer ist es ein Moment echter Verbindung.

Was das Beten für mich so wertvoll macht:
Es bringt Klarheit – Wenn ich meine Gedanken ausspreche, merke ich oft, worum es eigentlich geht.
Es schenkt Trost – Da ist jemand (oder etwas), das mich hört – selbst wenn ich mich allein fühle.
Es schafft Vertrauen – Auch wenn ich nicht weiß, wie es weitergeht, gibt es Raum für Hoffnung.
Es verbindet mich mit meinem Innersten – Mit dem, was wirklich in mir lebt.

Selbstgespräche – der innere Dialog laut gemacht

Sehr oft spreche ich laut aus, was in mir vorgeht. Ich stelle mir Fragen und finden Antworten. Ich spreche meine Zweifel aus und lasse sie stehen. Ich versuche, mir selbst zu erklären, was ich gerade fühle.

Was mir das bringt?
Gedanken ordnen sich – Sobald ich Dinge laut ausspreche, werden sie greifbarer.
Emotionen bekommen Raum – Wut, Angst, Unsicherheit – alles darf da sein, und durch das Aussprechen verlieren viele Gefühle ihre Wucht.
Ich höre mir selbst zu – Und lerne, mich besser zu verstehen.
Ich finde oft selbst Antworten – Weil im ehrlichen Gespräch mit mir selbst oft Weisheit auftaucht, die im inneren Gedankenchaos untergeht.

Ob ich nun bete oder mit mir selbst rede – beides hilft mir, wieder in Kontakt mit mir selbst zu kommen. Es ist ein inneres Sortieren, ein Zur-Ruhe-Kommen, ein Sich-Verbinden. Und manchmal – ganz selten – kommt mitten im Reden plötzlich ein tiefer Frieden. Eine leise Gewissheit. Oder einfach nur das Gefühl: Es ist okay. Ich bin okay.

Wenn du dich manchmal verloren fühlst oder mit dir ringst – probier es aus. Sprich laut, was dich bewegt. Oder bete. Auch ohne genaue Vorstellung. Es geht nicht darum, es „richtig“ zu machen. Es geht darum, dich selbst nicht allein zu lassen.

Sag mir, was hilft Dir am besten?

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